Alpenforum

Альпийский форум, нейтральный взгляд - политика онлайн

Вы не подключены. Войдите или зарегистрируйтесь

Flüssiggas LNG macht Deutschland von Athen abhängig

Перейти вниз  Сообщение [Страница 1 из 1]

Hr. Meier

Anonymous
Гость

Flüssiggas LNG macht Deutschland von Athen abhängig
https://www.welt.de/wirtschaft/article185064946/LNG-macht-Deutschland-von-griechischen-Reedern-abhaengig.html

Donald Trump wirbt für Flüssiggas aus den USA. Transportieren würden es in erster Linie Griechenlands Reeder, die diesen Trend früh erkannt haben. Wegen knapper Kapazitäten gehen jetzt schon die Preise durch die Decke.

Neben anderen Segnungen der USA preist Präsident Donald Trump gern und oft die Rohstoffe des Landes an. Zuletzt wetterte Trump gegen die Gasleitung Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland und empfahl zugleich Liquified Natural Gas, das Flüssiggas LNG, aus den Vereinigten Staaten als bessere Alternative.

Dabei wächst das Geschäft mit dem Flüssiggas bereits rasant. In China steigt der LNG-Verbrauch durch ein gigantisches Regierungsprogramm zur Umstellung der Energienutzung von Kohle auf Gas seit Jahren. Das Flüssiggas aus Russland, den USA, Australien oder auch Katar wird weltweit immer häufiger als Energieträger eingesetzt. Der Absatz legt wesentlich stärker zu als der Verkauf etwa von Rohöl oder Kohle.

In Deutschland wird dagegen erst einmal über den Bau eines Überseeterminals für LNG diskutiert, damit größere Mengen überhaupt importiert werden können. Denn bislang gelangt das Flüssiggas fast ausschließlich über den Schiffstransport zu den Kunden. Eben dieses Transportgeschäft wird von einem ganz anderen europäischen Land dominiert: Reedereien aus Griechenland haben in diesem Jahr jedes zweite LNG-Tankschiff bestellt, das auf Werften in Fernost gebaut wird. Von 66 Bestellungen entfallen 33 auf griechische Käufer.

Die Tanker-Reeder des Landes scheinen vor dem Konkurrenten Deutschland die Chancen zu erkennen, die im LNG-Transport liegen. Von deutschen Schifffahrtsunternehmen wurde nach den Daten der Londoner Schiffsdatei Vessels Value bislang in diesem Jahr keine einzige Bestellung für ein großes LNG-Schiff aufgegeben. Dabei hat das Land lange Jahre über die weltgrößte Flotte an Frachtschiffen für den Containertransport verfügt.

Als Schifffahrtsnation verliert Deutschland jedoch seit Jahren an Bedeutung. Die Konkurrenz ist spendabler: Für rund neun Milliarden Dollar haben Reedereien aus Griechenland im Jahr 2018 Verträge über LNG-Tankschiffe unterschrieben.
Preise für LNG-Charter haben sich verfünffacht

Wie groß der Transportbedarf ist, lässt sich an den Charterraten für die LNG-Tanker ablesen: Laut der Schifffahrtsdatei Vessels Value haben sich die Preise im Vergleich zu den Vorjahren verfünffacht. Auf den Schifffahrtsrouten über den Pazifik nach Asien verlangen die Reeder für ein Schiff derzeit Tagesraten von 190.000 Dollar (167.000 Euro).

Eine Entwarnung der Experten gibt es nicht: „Die Preise haben einen Höchststand erreicht. Wir erwarten, dass sie über etliche Monate hinweg auf einem erhöhten Niveau bleiben werden“, sagt Court Smith, Analyst von Vessels Value. Schon reden Branchenkenner davon, dass die Frachtkapazitäten für LNG in den kommenden Jahren nicht mehr den Bedarf decken werden. Deutschland wäre dann als LNG-Importland abhängig von den Kapazitäten und der Geschäftspolitik vor allem der griechischen Reeder.

Beim Bau der Transportschiffe wiederum haben sich Werften in Südkorea in diesem Jahr mit Abstand die meisten Bestellungen gesichert. Bereits heute sind zwei von drei LNG-Frachtschiffriesen in Südkorea vom Stapel gelaufen.

Die Aufträge gehen fast ausnahmslos an die südkoreanischen Großwerften Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering, Hyundai Heavy Industries und Samsung Heavy Industries. Die derzeit fahrende Flotte an LNG-Transportschiffen wird durch die Neubestellungen dieses Jahres um zehn Prozent vergrößert.

Noch vor zwei Jahren stand die Daewoo-Werft kurz vor der Pleite. Nach einem nie dagewesenen Einbruch an Schiffsbestellungen musste die Aktie des Schiffbaukonzerns vom Handel ausgesetzt werden. Ähnlich desaströs verlief das Geschäftsjahr 2016 auch für Hyundai Heavy Industries. Mit der Chance eines neuen Schiffstyps für die LNG-Fracht scheint nun die Trendwende zu gelingen.
Anzeige

Diese Neubauten lasten die Werftstandorte Südkoreas zu etwa 40 Prozent aus. Ein nicht ganz unwesentlicher Grund für den Erfolg koreanischer Konzerne liegt darin, dass sie die LNG-Schiffe erstmals mit einer Eisklasse bauen. Dadurch können die Frachtschiffe auch in der Arktis fahren – was für Lieferungen aus russischen Gasförderanlagen wichtig ist.
Japan und China sind (noch) die Hauptabnehmer von LNG

Südkorea hat damit Japan und auch China als Hauptlieferanten dieser Spezialschiffe verdrängt. Diese drei Staaten sind zugleich die größten Abnehmer von LNG. Der Inselstaat Japan versorgt sich seit vielen Jahren schon über diesen Energieträger.

Doch nun hat zum Beispiel die japanische Großwerft Mitsubishi Shipbuilding in diesem Jahr keinen einzigen Auftrag für ein LNG-Frachtschiff erhalten. Die Reaktion darauf kommt prompt aus der Regierung: Japan will Südkorea vor der Welthandelsorganisation WTO wegen unfairer Subventionen für den Schiffbau verklagen.

Auf den deutschen Werften entstehen dagegen bestenfalls kleine LNG-Tankschiffe und auch das klappt nicht so ohne Weiteres. So sollte der Bau der „Coral Energice“ eigentlich für die Neptun Werft in Mecklenburg-Vorpommern zu einem Aushängeschild werden, selbst wenn der Flüssiggastanker nur bis zu 18.000 Kubikmeter LNG transportiert.

Doch dann musste der zur Meyer Werft gehörende Schiffbauer Neptun den Käufer vertrösten, weil sich der Schiffsneubau um fast vier Monate verzögerte. Und auch nach der verspäteten Auslieferung an die Reederei Anthony Veder aus Rotterdam lief nicht alles glatt. Der schmucke Frachter in orange-weißem Anstrich musste für Nacharbeiten noch einmal zurück an die Kaimauern nach Rostock fahren.

Вернуться к началу  Сообщение [Страница 1 из 1]

Права доступа к этому форуму:
Вы не можете отвечать на сообщения