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Neues Buch von Thilo Sarrazin: „Die Vernunft und ihre Feinde“. „Deutschland schafft sich ab“ – das war nur eines unter vielen Werken, die Thilo Sarrazin geschrieben hatte. Bereits seine Dissertation, seine Doktorarbeit 1974 – „Ökonomie und

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Neues Buch von Thilo Sarrazin: „Die Vernunft und ihre Feinde“.

„Deutschland schafft sich ab“ – das war nur eines unter vielen Werken, die Thilo Sarrazin geschrieben hatte. Bereits seine Dissertation, seine Doktorarbeit 1974 – „Ökonomie und Logik der historischen Erklärung“ – hatte für (positiven) Wirbel unter Wirtschaftshistorikern gesorgt.

Mit „Deutschland schafft sich ab“ (2010) war der SPD-Mann Sarrazin zum absoluten Beelzebub geworden. Die Verteufelung ging so weit, dass die damalige Kanzlerin Angela Merkel ungelesen öffentlich von der Lektüre abriet.

Der Volkswirt und langjährige Finanzsenator von Berlin hatte mit seiner Migrationskritik, seiner Stellungnahme zum Geburtenrückgang und zum sinkenden Bildungsstandard offenkundig wunde Punkte getroffen. „Deutschland schafft sich ab“ wurde mit rund zwei Millionen verkauften Exemplaren zum vermutlich besten Verkaufsschlager seit Nachkriegszeiten.

Seither hat sich, nun ja, viel getan: Die AfD hat sich gegründet, deren Positionen Sarrazin großteils teilt (ohne je eine Mitgliedschaft in Erwägung zu ziehen), und er selbst wurde 2020 nach heftigen Kontroversen und 27-jähriger Mitgliedschaft von der SPD ausgeschlossen.

Nun also ein neues Buch aus Sarrazins Feder. Der Mann hat ernsthaft viel zu sagen. 2012 war „Europa braucht den Euro nicht“ erschienen, 2014 „Der neue Tugendterror“, und so ging es im Zweijahresschritt weiter.

Das neue Buch von Thilo Sarrazin „Die Vernunft und ihre Feinde. Irrtümer und Illusionen ideologischen Denkens“, ist aus mehreren Gründen anders.

Zum einen, weil eines dieser sechs Kapitel seiner ganz privat-persönlichen Genese gewidmet ist: „Wie das Leben meinen Denkstil prägte“: Sarrazin schildert, woher er kam und wohin er ging. Ja, er war einmal sogar Sitzenbleiber, wie Thomas Mann, Albert Einstein und Harald Schmidt!

Und doch erscheint sein Ehrgeiz als prägende Größe. Erstmals spricht Sarrazin hier über seine Kindheit und Jugend: Altsprachliches Gymnasium, er als einer der wenigen evangelischen Schüler. Wie durch eine Scharlacherkrankung sein Lesehunger entstand, wie er über diese Lesesucht zu seinen „historischen Neigungen fand.“ Das sind fast intime Einblicke in die Seele dieses nüchternen, geradezu verschlossenen Mannes.

Der Hauptteil des Buches widmet sich – und zwar so persönlich wie zugleich objektiviert – den Gründen, warum eine strikt faktenbasierte Weltsicht heute angebracht wie nützlich sei. Sarrazin verfährt wie gewohnt eiskalt. Es gibt kein Zurückrudern, er macht auch keine Gefangene. Er sagt, was ist: aus seiner Sicht.

Das ist eine ungeheure Bandbreite. Er spricht zu den Themenfeldern Intelligenz, zu Ethnien und Rassen, zu Evolution und Erblichkeit, zu Religion, Kunst und Kultur. Sein unerschütterlicher Duktus verblüfft wie gewohnt. Dieser Mann pflügt durch das Diskursfeld wie eine Maschine.

Hauptbotschaft des Buches: Mehr Logik, mehr Empirie, weniger Spekulation, Wunschdenken und vor allem: Schluss mit Moralisierung ideologischen Rastern. Dass Sarrazin die Entwicklung der AfD weg von Meuthen kritisch betrachtet, verwundert nicht.

Dass er Coronamaßnahmenkritiker für „Feinde der Vernunft“ hält und „den Einschätzungen der überwiegenden Zahl der Klimaexperten“ folgt, dann doch. Noch mehr, dass er zustimmend die „Rechtsextremismusexpertin“ Natascha Strobl zitiert. Aber auch bei diesen zweifelhaften Passagen bleibt Anlass zu Hoffnung auf ein Umdenken des zweifellos klugen Mannes: Wichtig, schreibt Sarrazin, sei, dass wir unabhängig von subjektiven persönlichen Überzeugungen stets geistig offen blieben: „Je weniger Ideologie dabei im Spiel ist, umso besser für die Gesellschaft.“

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